Nachdem ich noch zwei Tage geschäftlich in Paris verbracht hatte bin ich am Donnerstag Abend in Lorient angekommen.
Freitag musste ich noch arbeiten, konnte aber trotzdem die neue Code 0 von Incidences und die Fernbedienung für den Autopiloten von NKE aus der Wartung abholen.
Ab Freitag Abend war es dann sportlich denn das Boot musste fertig gemacht werden damit ich dieses Wochenende die Überführung nach Pornichet erledigen kann.
Erledigt wurden (ich kopier mal aus meiner Wunderlist ToDo Liste):
– neue Ruderblätter bohren und montieren
– Rudergestänge überprüfen und montieren
– Alte Schrift am Heck entfernen
– Neuen Bootsnamen aufkleben
– Deck waschen
– Ersatz-„V“ für den Bugspriet bohren und mit Schrauben versehen
– Markierungen für die Reffs ins neue Großfall nähen
– Rettungsinsel mit Reflexionstape versehen, montieren
– Boot ins Wasser
– NKE Windmesser im Masttopp montieren
– Rigg überprüfen und alle Schrauben nachziehen
– Gummiband an Backstagen erneuern
– Baum montieren und Leinen einziehen
– Großsegel anschlagen
Das alles war schließlich am Samstag um 19:00 Uhr erledigt, da hatte ich dann das erste Mal Zeit mir eine Wettervorhersage anzuschauen.
Für Samstag Abend und die Nacht waren zwischen 5 und 15 Knoten aus Süd bis Südwest vorausgesagt, für Sonntag die gleiche Windrichtung aber Wind von 20-25 Knoten.
Bei 20-25 Knoten wollte ich nicht gleich die erste Überführung starten also beschloss ich nach kurzen Überlegen direkt loszufahren.
Schnell noch ein Sandwich gegessen und heißes Wasser gemacht, dann legte ich um ca. 20:30 Uhr unter Segeln in Lorient ab und kreuzte aus der Bucht heraus.
Kaum draussen konnte ich einen Anlieger am Wind auf die Île de Quiberon fahren und zog mich für einige Nickerchen unter Deck zurück.
Die Île die Quiberon bekam ich nur als orangenen Schleier zu sehen, es war extrem diesig und die Sicht daher auf ca. ½ Seemeile begrenzt.
Um mich herum tauchten nun die ersten Boote der Zubringerregatta „Lorient Bretagne Sud Mini“ auf die bereits die Belle Île und Île de Groix gerundet hatten und nun ebenfalls auf dem Weg nach Pornichet waren.
Mit jeder Insel die wir rundeten konnten wir nun immer wieder mal 10 Grad abfallen und aus dem Am-Wind Kurs wurde ein angenehmer Reach.
Ich setzte keine Code 0 und hielt mich außerhalb des Feldes um keinem der Teilnehmer im Weg zu sein.
Als wir allerdings um 4 Uhr die letzte Kardinaltonne Goue vas du Four gerundet hatten und in Richtung Pornichet abbiegen konnten hielt ich das ge-eiere vor dem Wind nicht mehr aus, zog Spischoten ein, riggte schnell das verstellbare Wasserstag (das hatte ich im Hafen nicht mehr geschafft) und zog den mittleren gerefften Spi um weiterhin niemandem Konkurrenz zu machen und war doch überrascht dass ich mit dieser Konfiguration mit den Konkurrenten um mich herum mithalten konnte.
Im Dunst des Morgengrauens kam ich schließlich in Pornichet an und sorgte noch für etwas Verwirrung weil man mich versehentlich zeitete (obwohl ich mich als Überführung „convoyage“ identifizierte) dann war ich um ca. halb sieben am Sonntag Morgen fest im Päckchen.
Am Donnerstag ist dann Sicherheitsüberprüfung und am Samstag ist dann Start des ersten Rennens dieser Saison für mich: dem Pornichet Select 6.50
Die letzten drei Tage standen ganz unter dem Stern der Vorbereitung auf die neue Saison.
Am Wochenende habe ich zunächst mein ISAF Safety at Sea Zertifikat erneuert. Der Kurs fand in Österreich statt, Trainer war der ehemalige Volvo Ocean Race Skipper Andreas Hanakamp der die Inhalte super vermittelt hat und dabei sowohl sein Fachwissen als auch genügend Humor hat einfliessen lassen.
Im Vergleich zum Training bei der Bundeswehr in Neustadt/Holstein war hier mehr Praxisbezug zum Thema Segelboot an sich spürbar, allerdings wurde auch viel über Charterboote gesprochen was aber auch den Teilnehmern geschuldet war.
Insgesamt ein gutes Training, ich würde beide Veranstalter uneingeschränkt empfehlen.
Heute nachmittag stand dann noch der zweite ausstehende Punkt meiner formellen Vorbereitung an: die medizinischen Checks.
Als erstes stand ein Ultraschall des Herzens an bei dem ich gelernt habe dass mein Herz wie ein Güterzug klingt, ansonsten aber alles bestens ist. Es war faszinierend seinen eigenen Herzmuskel so deutlich erkennbar auf dem Ultraschall zu erkennen.
Danach stand das Belastungs-EKG was ebenfalls gut verlief.
Somit sind die letzten “Papier”-Hürden genommen und meiner erfolgreichen Qualifikation für das Azorenrennen dieses Jahr steht “nur noch” ein abgeschlossenes Rennen und ein erfolgreicher 1000nm Qualifier im Weg.
Meine Anmeldung am Azorenrennen ist jetzt aber bis erstmal 30.06. in trockenen Tüchern.
Somit ist es jetzt Zeit sich dem letzten Equipment zu widmen was noch zu reparieren oder zu besorgen ist und auch das läuft hervorragend: die neuen Ruderblätter sind fertig und warten auf Abholung, das Boot kommt dieser Tage aus der Werft und lediglich der Segelmacher hat noch ein paar Aufgaben zu erledigen. Nächste Woche wird der Mast gestellt und das Boot wieder segelfertig gemacht. Ich kann’s kaum erwarten!
Nach einer gefühlten Ewigkeit bin ich endlich mal wieder an Bord in Lorient wo momentan fast mehr Open 60s im Hafen liegen als Minis – ein seltener Anblick.
Da das Wetter unterirdisch ist – Regen und 6Bft in Böen 7 habe ich heute zum Arbeitstag erklärt und neben einigen Spleissarbeiten (davon erzähle ich ein anderes Mal) auch ein mir sehr wichtiges Thema in Angriff genommen: Musik an Bord!
Das Thema mit der Musik war für mich eigentlich schon ganz gut gelöst mit einem iPod nano (der laut Klassenregeln erlaubt ist) und einer kleinen batteriebetriebenen Box kam ich im Hafen und sogar mal bei Flautenstunden ganz gut zurecht.
Allerdings fiel mir bei den letzten Touren auf dass man vom Cockpit aus leider überhaupt nicht mitkriegt was über Funk gesprochen wird. Das war z.B. beim MAP sehr ärgerlich weil ich die 45 Minuten die der Rundruf so dauerte fast permanent am Niedergang hocken musste um zu lauschen ob mich jemand ruft oder nicht.
Da mein Funkgerät einen Anschluss für externe Lautsprecher hat bot es sich an einfach so einen im Cockpit zu montieren und auch gleich für die Musik mit zu benutzen.
Blieb das Problem dass die Boxen sozusagen eine Vorrangschaltung für das Funkgerät brauchten, d.h. wenn ein Funkspruch eintrifft automatisch das Funksignal abspielen sollen, ansonsten soll einfach die Musik laufen. Ein Autoradio mit Stummschaltung (wie sie für die Freisprecheinrichtung genutzt wird) fiel bei mir raus da es zum einen zu schwer ist und ich ja zum anderen bereits ein Abspielgerät habe.
Nach einigen Wochen Recherche habe ich dann endlich gefunden was ich gesucht habe: Fastmute
Das ist eine kleine Kiste an die man sein Musiksignal und das Vorrangsignal (in meinem Fall das Funkgerät) anschließt. Das Fastmute überwacht nun sozusagen das Signal vom Funkgerät und schaltet binnen Millisekunden um sobald ein Funkspruch kommt.
Damit meine Boxen vom iPod auch entsprechend versorgt werden habe ich zwischen iPod und Fastmute noch einen 2-Kanal Verstärker (Kosten ca. 12€) geschaltet der gleichzeitig mit einem USB-Port den iPod auflädt. Der Verstärker ist schaltbar während der Fastmute immer an ist – der Stromverbrauch ist fast nicht messbar und somit vernachlässigbar.
Das Resultat: überragend! Bereits diverse Male mit dem französischen Wetterbericht getestet wird nun die Musik unterbrochen sobald der Wetterbericht losgeht. Das Umschalten findet dabei so schnell statt dass nicht einmal der Beginn des ersten Wortes verschluckt wird.
After what felt like eternity I am finally back on board in lorient. A rare sight: there are currently more Open 60s in the water than minis – and all are being worked on like crazy getting ready for the Vendee Globe.
Since the weather is awesful (lots of rain and 6-7 beaufort) I decided to take a “work on the boat” day myself. After doing some splicing on deck (that story to be told some other time) I finally got around to work on an important topic: music on board!
So, I have an iPod nano (that is allowed by classe mini) and a small portable speaker and got along quite fine with that setup.
But during the MAP this year I noticed that sitting in the cockpit it is impossible to understand a single word that is spoken on the vhf. That is annoying because during the daily round-robin calls I had to crouch in front of the companionway trying to understand whether it was me being called.
Since my VHF supports an external speaker it seemed obvious to install one of those and while we‘re at it – to use it for the music as well.
Now, the only issue left was that I wanted to listen to music but as soon as something comes in on the VHF, the speakers would have to switch to the VHF. A car radio with a mute functionality (as usually used for hands-free) was not an option as I didn‘t wanna install a heavy radio and because I already have the iPod.
After some weeks of frustrating internet search I finally found what I was looking for: Fastmute
Fastmute is a small box with inputs for the music signal and another “priority” signal. It then monitors the priority signal (my VHF in this case) and as soon as a signal is received on the priority input it sends that signal to the speakers with a delay of a couple of milliseconds, otherwise it will just play the normal input signal.
In order for my iPod to be able to cater for the bigger speakers I also installed a small 2-channel amplifier (astonishingly cheap with about 12€) which also features a USB-port to charge the iPod – brilliant! While the amp is connected to my switchboard (so that I can turn it off if I don‘t listen to music) the Fastmute is always on since it draws so little power.
The result: awesome! I tested it various times today playing music while working and as soon as the weather forecast started the signal switched immediately. The switching happens so quickly that you don‘t even lose the first words of the sentence. Just brilliant!
Nach 12 Stunden Autofahrt bin ich letzten Mittwoch abends wieder in Lorient angekommen. Am Donnerstag wurde dann direkt das neue Vorsegel von Incidences (leider geil!) ausprobiert.
Freitag mussten noch tausend Dinge an Bord erledigt werden aber dabei habe ich Alan kennengelernt und wir beschlossen am Samstag gemeinsam unsere Minis nach Douarnenez zu überführen. Am Samstag ging es bei 20-25 Knoten Wind am Wind gen Westen und es rollte eine alte recht steile Dünung aus dem Atlantik herein. Dabei fiel mir auf dass mein Mast extrem instabil war und ich kaum Vorstagspannung hatte, ich konnte den Mast zwar stabilisieren aber an weitere 80sm am Wind war nicht zu denken. Also umgedreht und in Lorient das Rigg neu getrimmt, da tauchte auch Alan wieder auf, er hatte bei den Bedingungen auch keine Lust gehabt alleine weiter zu segeln.
Am Sonntag dann der zweite Anlauf, diesmal nach einer kurzen Kreuz raus aus Lorient und einem kurzen motoren in Flaute dann traumhafte Downwind/Reaching-Bedingungen bei denen wir mit 8-10 Knoten Richtung Ziel knallten.
Pointe du Raz konnten wir gerade noch bei Stauwasser (und riesiger Dünung) runden, dann ging es noch einmal gute 20sm am Wind bei 20-25 Knoten Wind in Richtung Douarnenez.
Die letzten drei Tage vergingen wie im Flug mit Vorbereitungen am Boot, einer kleinen Segelreparatur, etc. Mein Sicherheitscheck war gestern und ich habe nun die Starterlaubnis.
Heute steht eigentlich nur noch die Navigationsvorbereitung auf dem Programm, dann relaxen.
Start ist morgen um 12 h, die Positionen kann man hier verfolgen.
After arriving in Lorient in Douarnenez last Wednesday night I went for a quick sail with my new (awesome!) jib from Incidences on Thursday.
Friday was busy with getting stuff done on the boat but it turned out that Alan would join me for the delivery to Douarnenez on saturday. We set off at 9am on Saturday and were beating upwind in 20-25 knots when I noticed that my rigg was becoming more and more unstable and all wiggly. It seemed like the forestay had loosened so I stabilized it with the Spi halyard and was fine for the moment but there was no way I could beat another 80 or so miles in that state.
So I turned back to Lorient only to find Alan join me back in Lorient a couple of hours later.
We checked the weather and set off for our second attempt on Sunday morning at 9am and after a short tack out to Ile de Groix we had nice downwind / reaching conditions and were nicely blasting north with 8-10 knots of boatspeed.
We managed to round Pointe du Raz in slackwater with a huge swell dead downwind at sunset, then we had to turn upwind and sailed the last 20 or so miles with between 16 and 22 knots windspeed upwind to Douarnenez. It took us 16 hours to do the ~100nm from Lorient, quite nice.
The last three days were busy with getting the final bits and pieces together, having a minor sail repair organized and getting the boat ready in racing condition. My security check was yesterday afternoon and after some modifications I have now passed. Today is dedicated to finishing the navigation prep and then relax a little.
Start is tomorrow at 12, you can follow the fleet here.