Nach dem Runden der Tonne vor Les Sables d’Olonne kreuzten wir am Wind und ich musste zusehen wie mich eine Pogo2 in Höhe als auch Speed versägte, ratlos fuhr ich mein eigenes Ding. Ich wusste dass der Wind wieder rechts drehen würde und ich einen Anlieger auf Belle Île bekommen würde also versuchte ich mich einigermaßen rechts bei der Linie zu halten und gegen Mitternacht am Sonntag kam der Dreher. Auf dem folgenden Reachkurs funktionierte der Autopilot wieder recht gut und ich konnte mich ein paar Mal aufs Ohr legen. Meine Speed war gut und ich machte einige Meilen auf die Boote vor mir gut und überholte auch die Pogo2 wieder.
Montag früh passierten wir Belle Île und konnten einen Anlieger am Wind auf die Nordspitze der Île de Groix fahren. Ich war dabei im hinteren Drittel einer Gruppe von ca. 15 Booten was zur Motivation beitrug sich hier nicht zu blöd anzustellen.
Die Île de Groix rundeten wir schließlich Montag Mittag und fuhren direkt in die Flaute in der der Großteil des Feldes bereits eingeparkt hatte.
Das wäre eine Chance gewesen sich noch einmal richtig zu verbessern aber ich fuhr zu nah unter Land und musste drei Boote passieren lassen die ich danach mühsam wieder unter großem Spi einsammeln musste als der Wind zurückkehrte.
Der große Spi blieb oben bis wir die Ile de Houat querab hatten, da drehte der Wind abrupt und wir reachten unter Jib bis wir endlich in die Bucht von Pornichet abbiegen konnten und kämpften uns am Wind gegen 25 Knoten Wind in Richtung Ziel.
“…sicher keine Zeit zum Ausruhen oder in Ruhe etwas Essen…”, so beschrieb Björn die Situation von aussen und man könnte es nicht besser formulieren. Mit dem Feld vor und hinter mir brauchte ich weder GPS noch Karte um den Weg zum Ziel zu finden, wie auf einer Perlenschnur waren die Boote aufgereiht.
Auf den letzten vier Meilen schaffte es die Nacira 781 mich klassisch zu überholen: Überlappung in Lee hergestellt, ausgeluvt, überholt, in Luv positioniert.
Dadurch überholte mich auch wieder besagte Pogo2 599 mit der ich mich bereits seit Les Sables d’Olonne beharkte. Als wir noch einmal zwei Wenden einlegen mussten um die Einfahrt in die Bucht von Pornichet zu kriegen war er zwei Bootslängen vorne und ich angespornt, da ging noch was!
Wir passierten die Einfahrt und fuhren nun auf die hell beleuchtete Strandpromenade zu. Wir musste noch einmal wenden um endlich die Ziellinie anliegen zu können.
Ich wusste dass bei diesem Wind ungerefft jede Wende Zeit kostet und fuhr lange auf den Strand zu bis ich die Brandung deutlich sehen konnte. “Vergeig die Wende nicht” ermahnte ich mich selbst, dann drehte ich durch den Wind. Die 599, ca. 5 Bootslängen in Luv, wendete ebenfalls sofort doch er bekam das Vorsegel nicht sofort dicht und ich rutschte durch.
Mit 25 Sekunden Vorsprung ging ich schließlich nach 2 Tagen, 11 Stunden 50 Minuten und 40 Sekunden als 22. von 37 gestarteten Serienbooten über die Linie.
Das Feld war sehr kompakt dieses Jahr, zu einem Top-Ten Platz fehlte eine Stunde und ohne Training und einen nicht optimalen Autopiloten ist das für mich ein Ergebnis auf dem man aufbauen kann.
Weiter geht’s am 20. Mai mit dem 500sm solo Rennen “Mini en Mai”.